Als erfahrener Fachanwalt für Familienrecht möchte ich Ihnen in diesem Artikel eine umfassende und verständliche Anleitung zum Ablauf einer Scheidung bieten. Ziel ist es, Ihnen Klarheit zu verschaffen und Ihnen zu helfen, diese herausfordernde Zeit mit gut informierten Entscheidungen zu meistern.
Die Entscheidung zur Scheidung
Emotionale und rechtliche Aspekte
Die Entscheidung zur Scheidung ist oft von starken Emotionen wie Wut, Trauer und Unsicherheit begleitet. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um diese Gefühle zu verarbeiten und Unterstützung von Freunden, Familie oder einem Therapeuten zu suchen.
Rechtlich gesehen beginnt mit der Entscheidung zur Scheidung ein gut durchdachter und geplanter Prozess. Eine frühzeitige rechtliche Beratung hilft, spätere Komplikationen zu vermeiden und die eigenen Rechte und Pflichten zu kennen.
Trennungsjahr: Warum ist es wichtig?
Das Trennungsjahr ist in Deutschland Voraussetzung für die Einreichung einer Scheidung (BGB § 1566). Es gibt den Ehepartnern Zeit, ihre Entscheidung zu überdenken und mögliche Versöhnungsversuche zu unternehmen.
Während des Trennungsjahres leben die Ehepartner getrennt und führen keinen gemeinsamen Haushalt. In manchen Fällen kann das Trennungsjahr auch in der gemeinsamen Wohnung stattfinden, wenn eine strikte Trennung von „Tisch und Bett“ erfolgt.
Wichtige Punkte zum Trennungsjahr:
- Beginnt mit der räumlichen Trennung oder mit der Trennung von „Tisch und Bett“.
- Kein formeller Antrag erforderlich.
- Kann verkürzt werden bei unzumutbaren Härtefällen, z.B. erheblicher häuslicher Gewalt.
Das Trennungsjahr bietet beiden Partnern die Möglichkeit, ihre Situation zu reflektieren und eventuell eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Vorbereitung auf die Scheidung
Wichtige Unterlagen und Dokumente
Eine gründliche Vorbereitung auf die Scheidung und mögliche Streitigkeiten erfordert oft das Sammeln aller relevanten Unterlagen und Dokumente.
Diese sind notwendig, um eine reibungslose Abwicklung des Verfahrens zu gewährleisten und rechtliche Ansprüche zu belegen. Zu den wichtigsten Unterlagen gehören:
- Heiratsurkunde: Nachweis der Ehe.
- Geburtsurkunden der Kinder: Für Fragen des Sorgerechts und Unterhalts.
- Mietverträge oder Eigentumsnachweise: Informationen über die gemeinsame Wohnung oder Immobilien.
- Kontoauszüge und Vermögensaufstellungen: Nachweis über finanzielle Verhältnisse und gemeinsame Konten.
- Lohn- und Gehaltsabrechnungen: Informationen über das Einkommen beider Ehepartner.
- Versicherungsunterlagen: Details zu gemeinsamen Versicherungen und Rentenansprüchen.
- Schriftverkehr: Relevante Kommunikation, wie E-Mails oder Briefe, die zur Klärung strittiger Punkte beitragen können.
Das frühzeitige Zusammenstellen dieser Dokumente erleichtert die Arbeit Ihres Scheidungsanwalts und beschleunigt das Verfahren.
Erste rechtliche Schritte: Anwaltliche Beratung
Der erste rechtliche Schritt nach der Entscheidung zur Scheidung sollte die Konsultation eines Fachanwalts für Familienrecht sein. In Deutschland besteht Anwaltspflicht für das Scheidungsverfahren (§ 114 Absatz 1 FamFG), das bedeutet, dass mindestens der antragstellende Ehepartner von einem Anwalt vertreten werden muss.
Ein erfahrener Scheidungsanwalt kann Sie über Ihre Rechte und Pflichten aufklären und Ihnen helfen, den bestmöglichen Weg durch das Scheidungsverfahren zu finden.
Wichtige Aspekte der anwaltlichen Beratung:
- Aufklärung: Der Anwalt erklärt den Ablauf des Scheidungsverfahrens und die damit verbundenen rechtlichen Fragen.
- Strategieentwicklung: Gemeinsam mit dem Anwalt entwickeln Sie eine Strategie, die Ihre Interessen bestmöglich wahrt.
- Dokumentation: Der Anwalt hilft Ihnen bei der Zusammenstellung und Prüfung aller notwendigen Unterlagen.
- Kommunikation: Der Anwalt übernimmt die Kommunikation mit dem gegnerischen Anwalt und dem Gericht, um Ihre Position zu vertreten.
Eine frühzeitige anwaltliche Beratung ist entscheidend, um Fehler zu vermeiden und Ihre Rechte zu schützen. Sie legt den Grundstein für ein geordnetes und möglichst konfliktfreies Scheidungsverfahren.
Einvernehmliche vs. streitige Scheidung
Bevor das eigentliche Scheidungsverfahren beginnt, ist es wichtig zu verstehen, dass es zwei Hauptarten der Scheidung gibt: die einvernehmliche und die streitige Scheidung.
Einvernehmliche Scheidung
Bei einer einvernehmlichen Scheidung sind sich beide Ehepartner über die Scheidung und alle wesentlichen Punkte einig, wie z.B. Unterhalt, Vermögensaufteilung und Sorgerecht. Diese Form der Scheidung ist oft schneller und kostengünstiger, da sie in der Regel ohne langwierige Gerichtsverfahren auskommt. Einvernehmliche Scheidungen sind weniger emotional belastend und fördern eine friedliche Trennung, was besonders wichtig ist, wenn gemeinsame Kinder betroffen sind.
Streitige Scheidung
Eine streitige Scheidung tritt ein, wenn sich die Ehepartner nicht über die Scheidung oder die Scheidungsfolgen einigen können. In diesem Fall müssen die strittigen Punkte vor Gericht geklärt werden, was den Prozess verlängert und die Kosten erhöht. Streitige Scheidungen sind oft mit höherem emotionalen Stress verbunden und können langwierige und komplexe Gerichtsverfahren nach sich ziehen.
Die Wahl zwischen einer einvernehmlichen und einer streitigen Scheidung hängt von der individuellen Situation und der Bereitschaft zur Zusammenarbeit ab. Einvernehmliche Scheidungen sind vorzuziehen, wenn beide Parteien kooperationsbereit sind, während eine streitige Scheidung notwendig wird, wenn keine Einigung erzielt werden kann.
Einreichung des Scheidungsantrags
Ablauf und Voraussetzungen
Der Scheidungsantrag markiert den offiziellen Beginn des Scheidungsverfahrens. Dieser Antrag muss beim zuständigen Familiengericht eingereicht werden. In der Regel übernimmt dies der Anwalt des antragstellenden Ehepartners.
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:
- Trennungsjahr: Das Trennungsjahr muss abgeschlossen sein oder kurz vor dem Abschluss stehen, bevor der Scheidungsantrag gestellt werden kann. Ausnahmen bestehen bei unzumutbaren Härtefällen.
- Anwaltliche Vertretung: In Deutschland besteht Anwaltszwang für das Scheidungsverfahren.
- Vollständige Unterlagen: Dem Antrag sollten relevante Dokumente beigefügt werden, wie die Heiratsurkunde und Geburtsurkunden der Kinder.
Der Ablauf des Scheidungsantrags ist wie folgt:
- Antragstellung: Der Anwalt reicht den Scheidungsantrag beim Familiengericht ein.
- Zustellung: Das Gericht stellt den Antrag dem anderen Ehepartner zu.
- Erwiderung: Der andere Ehepartner hat die Möglichkeit, auf den Antrag zu reagieren und durch einen Anwalt unter Umständen eigene Anträge zu stellen.
- Versorgungsausgleich: Wenn der Versorgungsausgleich durchgeführt, übernehmen die Versorgungsträger die Berechnung der jeweiligen Versorgungsanwartschaften, die in der Regel unter den Ehepartnern zu teilen sind.
- Terminsetzung: Das Gericht setzt einen Termin für die mündliche Verhandlung fest.
Kosten und wer sie trägt
Die Kosten für eine Scheidung setzen sich aus Anwalts- und Gerichtskosten zusammen. Die Kosten der Scheidung richten sich bei einer einvernehmlichen Scheidung nach dem Nettoeinkommen der Eheleute zum Zeitpunkt der Zustellung der Scheidung an die andere Partei.
- Anwaltskosten: Diese richten sich nach dem Verfahrenswert der Scheidung. In der Regel trägt jeder Ehepartner die Kosten seines eigenen Anwalts.
- Gerichtskosten: Auch diese basieren auf dem Verfahrenswert und werden in der Regel zwischen den Ehepartnern aufgeteilt.
Es besteht die Möglichkeit, Verfahrenskostenhilfe zu beantragen, wenn einer der Ehepartner nicht in der Lage ist, die Kosten zu tragen. Diese Hilfe muss beim Gericht beantragt werden und hängt unter anderem von den Einkommens- und Vermögensverhältnissen ab.
Eine sorgfältige Vorbereitung und rechtzeitige anwaltliche Beratung helfen, die Kosten im Blick zu behalten und finanzielle Belastungen zu minimieren.
Das Scheidungsverfahren
Der Ablauf vor dem Familiengericht
Nachdem der Scheidungsantrag eingereicht und zugestellt wurde, folgt das eigentliche Scheidungsverfahren vor dem Familiengericht. Der Ablauf gliedert sich in mehrere Schritte:
- Einreichung und Prüfung der Unterlagen: Beide Parteien reichen alle erforderlichen Unterlagen ein. Das Gericht prüft diese auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
- Schriftliches Vorverfahren: Vor der mündlichen Verhandlung kann ein schriftliches Vorverfahren stattfinden, in dem Fragen geklärt und Unterlagen nachgereicht werden.
- Mündliche Verhandlung: Das Gericht setzt einen Termin zur mündlichen Verhandlung an. Bei dieser Verhandlung müssen beide Ehepartner in der Regel persönlich erscheinen. Der Richter bespricht mit den Parteien die Scheidungsgründe und die getroffenen Vereinbarungen zu Unterhalt, Sorgerecht, Umgangsrecht und Vermögensaufteilung, wenn diese Vereinbarungen in Frage kommen.
- Verkündung des Scheidungsbeschlusses: Wenn alle Fragen geklärt sind, verkündet das Gericht den Scheidungsbeschluss. Dieser wird im Nachhinein schriftlich zugestellt.
Dauer und mögliche Verzögerungen
Die Dauer eines Scheidungsverfahrens kann stark variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren:
- Einvernehmliche Scheidung: Wenn sich beide Ehepartner einig sind und alle notwendigen Unterlagen vollständig und korrekt eingereicht wurden, kann das Verfahren relativ zügig abgeschlossen werden. Durchschnittlich dauert es etwa 4 bis 6 Monate. Es hängt jedoch immer vom Einzelfall ab.
- Streitige Scheidung: Bei Uneinigkeit über wesentliche Punkte kann das Verfahren deutlich länger dauern. Komplexe Fälle mit vielen Streitpunkten können sich über mehrere Jahre hinziehen.
Mögliche Verzögerungen im Scheidungsverfahren können durch folgende Umstände verursacht werden:
- Unvollständige oder fehlerhafte Unterlagen: Fehlende Dokumente oder Fehler in den eingereichten Unterlagen können das Verfahren verzögern.
- Gegenseitige Anträge und Erwiderungen: Jede zusätzliche Eingabe der Parteien, z.B. Wideranträge oder neue Beweise, verlängert das Verfahren.
- Gerichtliche Gutachten: In komplexen Fällen, insbesondere bei Streit um Vermögensaufteilung oder Sorgerecht, kann das Gericht Gutachten in Auftrag geben, die Zeit in Anspruch nehmen.
- Terminverfügbarkeit des Gerichts: Die Auslastung des Familiengerichts kann ebenfalls Einfluss auf die Verfahrensdauer haben.
Eine gute Vorbereitung und Zusammenarbeit mit Ihrem Anwalt kann helfen, Verzögerungen zu minimieren und den Scheidungsprozess so effizient wie möglich zu gestalten.
Folgesachen im Scheidungsverfahren
Unterhalt: Wer zahlt was?
Im Rahmen einer Scheidung können Unterhaltsfragen geklärt werden. Es gibt verschiedene Arten von Unterhalt:
- Trennungsunterhalt: Dieser wird ab der Trennung bis zur rechtskräftigen Scheidung bezahlt, wenn ein Anspruch besteht. Der finanziell besser gestellte Ehepartner ist dann verpflichtet, dem wirtschaftlich schwächeren Partner Unterhalt zu zahlen, um den bisherigen Lebensstandard zu sichern.
- Nachehelicher Unterhalt: Nach der Scheidung kann ein Ehepartner Anspruch auf nachehelichen Unterhalt haben, falls er nicht in der Lage ist, für seinen eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Dies kann z.B. bei langer Ehedauer, Krankheit oder Kinderbetreuung der Fall sein. Aber auch bei kurzer Ehedauer kann ein Anspruch bestehen. Auch hier gilt der Einzelfall.
Die Höhe des Unterhalts richtet sich nach dem Einkommen und dem Bedarf der Beteiligten. Hierbei spielen unter anderem Faktoren wie das vorhandene Vermögen, das Einkommen und die berufliche Situation eine Rolle.
Vermögensaufteilung und Zugewinnausgleich
Bei der Scheidung wird auch das gemeinsame Vermögen aufgeteilt, wenn dies von einem Ehepartner gefordert wird. In Deutschland gilt der Güterstand der Zugewinngemeinschaft, sofern nichts anderes in einem Ehevertrag vereinbart wurde.
Beim Zugewinnausgleich wird das während der Ehe erworbene Vermögen aufgeteilt:
- Ermittlung des Anfangs- und Endvermögens: Beide Ehepartner müssen ihr Vermögen zu Beginn und am Ende der Ehe offenlegen.
- Berechnung des Zugewinns: Der Zugewinn ist die Differenz zwischen dem Anfangs- und Endvermögen jedes Ehepartners.
- Ausgleichsanspruch: Der Ehepartner mit dem höheren Zugewinn muss die Hälfte der Differenz an den anderen Ehepartner ausgleichen.
Umgangsrecht und Sorgerecht für gemeinsame Kinder
Bei einer Scheidung von Ehepaaren mit gemeinsamen Kindern sind im Streitfalle auch das Umgangs- und das Sorgerecht zentrale Themen:
- Sorgerecht: In den meisten Fällen bleibt das gemeinsame Sorgerecht bestehen, auch nach der Scheidung. Das bedeutet, dass beide Elternteile weiterhin gemeinsam wichtige Entscheidungen für das Kind treffen.
- Umgangsrecht: Das Umgangsrecht regelt, wie häufig und unter welchen Bedingungen der nicht betreuende Elternteil das Kind sehen kann. Das Ziel ist es, das Kindeswohl zu gewährleisten und eine stabile Beziehung zu beiden Elternteilen zu ermöglichen.
In Fällen, in denen sich die Eltern nicht einigen können, entscheidet das Familiengericht über das Umgangsrecht und das Sorgerecht. Das Gericht stellt dabei immer das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt.
Es ist ratsam, in Unterhalts-, Vermögens- und Sorgerechts- sowie Umgangsrechtsfragen frühzeitig anwaltlichen Rat einzuholen, um eine faire und rechtskonforme Regelung zu finden.
Eine einvernehmliche Einigung ist oft im besten Interesse aller Beteiligten und kann langwierige Gerichtsverfahren vermeiden.
Der Scheidungstermin
Was passiert beim Gerichtstermin?
Der Scheidungstermin vor dem Familiengericht ist ein wichtiger Meilenstein im Scheidungsverfahren. Bei diesem Termin müssen beide Ehepartner grundsätzlich persönlich anwesend sein.
Der Ablauf des Gerichtstermins sieht in der Regel folgendermaßen aus:
- Eröffnung des Termins: Der Richter eröffnet die Verhandlung und stellt die Anwesenden vor. Beide Ehepartner und ihre Anwälte werden begrüßt.
- Prüfung der Scheidungsvoraussetzungen: Der Richter überprüft, ob alle formalen Voraussetzungen für die Scheidung erfüllt sind, insbesondere das abgeschlossene Trennungsjahr.
- Anhörung der Ehepartner: Beide Ehepartner werden angehört. Der Richter stellt Fragen zur Trennung, zum Trennungsjahr und im Falle der Notwendigkeit zu den getroffenen Vereinbarungen zum Beispiel bezüglich Unterhalt, Vermögensaufteilung und Sorgerecht.
- Klärung offener Punkte: Wenn es noch ungelöste Fragen oder Differenzen gibt, versucht der Richter, diese zu klären. Dies kann auch in Form einer gerichtlichen Mediation geschehen, die im Nachgang durchgeführt werden kann.
- Schlusswort und Verkündung: Nach der Anhörung und Klärung aller Punkte schließt der Richter die Verhandlung und kündigt an, wann die Entscheidung verkündet wird, wenn sie nicht direkt verkündet werden kann. Bei einvernehmlichen Scheidungen wird die Scheidung meistens direkt am Anschluss der Verhandlung mündlich verkündet.
Mögliche Entscheidungen des Gerichts
Nach dem Gerichtstermin trifft das Familiengericht seine Entscheidung, die in einem schriftlichen Beschluss festgehalten wird. Mögliche Entscheidungen des Gerichts umfassen in Streitfällen:
- Scheidung der Ehe: Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind und keine gravierenden Einwände bestehen, wird die Scheidung ausgesprochen.
- Regelungen zu Unterhalt und Vermögensaufteilung: Das Gericht entscheidet über die Höhe und Dauer des Unterhalts sowie über die Aufteilung des Vermögens, falls keine einvernehmliche Einigung vorliegt.
- Sorgerechts- und Umgangsregelungen: Bei Uneinigkeit entscheidet das Gericht über das Sorgerecht und das Umgangsrecht zum Wohl des Kindes.
Nachdem der Scheidungsbeschluss zugestellt wurde, haben beide Parteien in der Regel die Möglichkeit, innerhalb eines Monats Rechtsmittel einzulegen, wenn sie mit der Entscheidung nicht einverstanden sind. Wird kein Rechtsmittel eingelegt, wird die Scheidung rechtskräftig.
Der Scheidungstermin ist somit der abschließende Schritt im Scheidungsverfahren, bei dem alle wesentlichen Punkte geklärt und formal beschlossen werden. Eine sorgfältige Vorbereitung und die Unterstützung durch einen erfahrenen Anwalt sind entscheidend, um diesen Prozess möglichst reibungslos zu gestalten.
Tipps und Hinweise für eine reibungslose Scheidung
Kommunikation mit dem Ex-Partner
Eine offene und respektvolle Kommunikation mit dem Ex-Partner ist entscheidend für eine reibungslose Scheidung.
Hier sind einige Tipps, die helfen können:
- Klarheit und Transparenz: Versuchen Sie, alle wichtigen Punkte offen und ehrlich anzusprechen. Unklarheiten oder Missverständnisse können zu Konflikten führen und den Scheidungsprozess verzögern.
- Sachliche Gespräche: Bleiben Sie bei Gesprächen sachlich und konzentrieren Sie sich auf die Fakten. Emotionale Ausbrüche oder Schuldzuweisungen führen oft zu weiteren Spannungen.
- Mediation in Betracht ziehen: Eine Mediation kann helfen, Konflikte zu lösen und eine einvernehmliche Lösung zu finden. Ein neutraler Mediator unterstützt beide Parteien dabei, gemeinsame Vereinbarungen zu treffen.
- Klare Absprachen treffen: Treffen Sie klare Absprachen zu wichtigen Themen wie Kinderbetreuung, Unterhalt und Vermögensaufteilung. Schriftliche Vereinbarungen können Missverständnisse vermeiden.
Rechtliche und emotionale Unterstützung in Anspruch nehmen
Sich rechtliche und emotionale Unterstützung zu holen, kann den Scheidungsprozess erheblich erleichtern:
- Rechtliche Beratung: Ein erfahrener Fachanwalt für Familienrecht kann Sie durch den gesamten Scheidungsprozess begleiten, Ihre Rechte schützen und Ihnen helfen, faire Vereinbarungen zu treffen. Eine frühzeitige anwaltliche Beratung ist besonders wichtig, um Fehler zu vermeiden und rechtliche Fallstricke zu umgehen.
- Emotionale Unterstützung: Die Scheidung ist eine emotionale Belastung. Es ist wichtig, sich Unterstützung von Freunden, Familie oder einem Therapeuten zu holen. Professionelle Hilfe kann Ihnen helfen, den emotionalen Stress besser zu bewältigen und gestärkt aus der Situation hervorzugehen.
- Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, kann sehr hilfreich sein. Selbsthilfegruppen bieten eine Plattform, um Erfahrungen zu teilen und gegenseitige Unterstützung zu erfahren.
- Kinder unterstützen: Wenn gemeinsame Kinder betroffen sind, sollten Sie darauf achten, dass auch diese ausreichende Unterstützung erhalten. Kinder- und Jugendtherapeuten oder Familienberatungsstellen können helfen, die Trennung der Eltern zu verarbeiten.
Eine gute Vorbereitung und die Inanspruchnahme von Unterstützung können dazu beitragen, den Scheidungsprozess weniger belastend und konfliktfrei zu gestalten. Informierte Entscheidungen und klare Absprachen erleichtern den Weg in einen neuen Lebensabschnitt.
Fazit zum Ablauf einer Scheidung
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
Eine Scheidung ist ein komplexer und emotional herausfordernder Prozess. Der Weg von der Entscheidung zur Scheidung bis zur rechtskräftigen Scheidung beinhaltet viele Schritte und Überlegungen.
Eine sorgfältige Vorbereitung, rechtzeitige anwaltliche Beratung und eine klare Kommunikation mit dem Ex-Partner sind entscheidend für einen reibungslosen Ablauf.
Themen wie Unterhalt, Vermögensaufteilung und Sorgerecht sowie Umgangsrecht müssen geklärt werden, und eine gute rechtliche und emotionale Unterstützung kann den Prozess erheblich erleichtern.
Ermutigung zur informierten Entscheidung
Eine Scheidung ist ein bedeutender Schritt, der gut durchdacht sein will. Informieren Sie sich umfassend über Ihre Rechte und Pflichten und nutzen Sie die Unterstützung von Fachleuten, um den Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Eine sorgfältige Vorbereitung und klare Absprachen können Konflikte minimieren und den Weg in einen neuen Lebensabschnitt erleichtern.
Denken Sie daran, dass es völlig in Ordnung ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es rechtlich oder emotional. Eine informierte und gut unterstützte Entscheidung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bewältigung dieser herausfordernden Zeit.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Scheidungsablauf
Wie sind die Schritte für eine Scheidung?
Die Schritte für eine Scheidung umfassen die Entscheidung zur Trennung und Scheidung, das Trennungsjahr, die Einreichung des Scheidungsantrags, das Scheidungsverfahren vor dem Familiengericht und die Klärung von Folgesachen wie zum Beispiel Unterhalt, Vermögensaufteilung und Sorgerecht.
Was muss ich als Erstes tun, wenn ich mich scheiden lassen will?
Als Erstes sollten Sie einen Fachanwalt für Familienrecht konsultieren. Der Anwalt informiert Sie über Ihre Rechte und Pflichten, hilft bei der Vorbereitung der notwendigen Unterlagen und begleitet Sie durch den gesamten Scheidungsprozess.
Wie läuft der Scheidungstermin ab?
Beim Scheidungstermin vor dem Familiengericht müssen beide Ehepartner in der Regel persönlich anwesend sein. Der Richter überprüft die Scheidungsvoraussetzungen, hört beide Ehepartner an, klärt unter Umständen offene Fragen und verkündet anschließend den Scheidungsbeschluss.
Ist man nach dem Scheidungstermin geschieden?
Die Scheidung wird rechtskräftig, wenn der Scheidungsbeschluss vom Gericht verkündet und innerhalb eines Monats kein Rechtsmittel eingelegt wird. Erst dann ist die Ehe offiziell geschieden. Man kann grundsätzlich auf Rechtsmittel verzichten, wenn beide anwaltlich vertreten sind und beide zustimmen. Dann ist die Scheidung direkt nach dem Scheidungstermin rechtskräftig.
Wer muss bei einer Scheidung anwesend sein?
Beim Scheidungstermin müssen grundsätzlich beide Ehepartner und ihre Anwälte anwesend sein. In bestimmten Fällen können auch Zeugen oder Sachverständige geladen werden, falls dies zur Klärung von Streitpunkten notwendig ist.